Die Wahrnehmung von Zeit ist ein zentrales Element unseres Lebens und beeinflusst unsere Gefühle und Handlungen. Zeit wird oft als Ressource betrachtet, die wir effizient nutzen müssen, um unsere Ziele zu erreichen. Diese Sichtweise kann jedoch zu Stress und Unzufriedenheit führen, wenn wir das Gefühl haben, dass uns die Zeit davonläuft oder wir nicht genug davon haben, um alles zu erledigen, was wir tun möchten.

Ein Beispiel dafür ist der Zeitdruck, den viele Menschen in der Arbeitswelt erleben. Sie fühlen sich oft überfordert von den Erwartungen, die an sie gestellt werden, und haben das Gefühl, dass sie zu viel tun müssen in zu wenig Zeit. Dies kann zu hohem Stress führen und ihre kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Eine Studie von Niklas Luhmann zeigt, dass der Eindruck von Zeitknappheit erst durch die Überforderung des Erlebens durch Erwartungen entsteht. Menschen empfinden also Zeitmangel, wenn sie ihre Erwartungen nicht in den Spielraum des tatsächlich Möglichen einhegen.

Ein weiteres Beispiel ist die Wahrnehmung von Freizeit. Viele Menschen planen ihre Freizeit genauso wie ihre Arbeitszeit und sehen sie als eine weitere Ressource, die sie nutzen müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Dann empfinden sie ihre Freizeit nicht als entspannend und erfüllend, sondern als eine weitere Quelle von Stress und Unzufriedenheit.

Die Wahrnehmung von Zeit als knappe Ressource kann also zu einer Reihe von negativen Gefühlen und Erfahrungen führen. Es ist daher wichtig, unsere Beziehung zur Zeit zu reflektieren und zu überlegen, wie wir sie auf eine Weise nutzen können, die uns erfüllt und zufrieden macht.