Die Handlung spielt vor dem Hintergrund einer zutiefst religiösen Gemeinde, in der der Pfarrer Russ Hildebrandt selbst von Glaubenszweifeln geplagt wird. Seine moralischen Prinzipien werden auf eine harte Probe gestellt, als er sich zu einer jüngeren Frau hingezogen fühlt und gleichzeitig mit der Untreue seiner eigenen Frau konfrontiert wird. Franzen zeigt, wie fragil Glaube in Zeiten des Wandels sein kann und wie schnell aus vermeintlicher Sicherheit Zweifel und Schuldgefühle erwachsen.

Jeder der Hildebrandt-Geschwister kämpft auf seine Weise um Selbstfindung. Während der älteste Sohn Clem mit seinem Pazifismus und der Ablehnung des Bürgertums rebelliert, versucht sich seine Schwester Becky in der Rolle der umschwärmten Schönheit und gerät dabei an die Grenzen ihrer eigenen Oberflächlichkeit. Der jüngste Sohn Perry ringt mit seiner Rolle als schwarzes Adoptivkind in einer weißen Familie und sucht seinen Platz in einer Gesellschaft, die von Rassismus geprägt ist.

Franzen beleuchtet die komplexen Beziehungen innerhalb der Familie Hildebrandt. Geheimnisse, Lügen und unausgesprochene Konflikte prägen das Zusammenleben. Die Eltern-Kind-Beziehungen sind von Missverständnissen und Enttäuschungen überschattet. Doch trotz aller Konflikte und Verletzungen schimmert immer wieder auch die tiefe Liebe und Verbundenheit zwischen den Familienmitgliedern durch.