Shafak zeichnet ein eindringliches Bild davon, wie der Krieg in Zypern in das Leben der Menschen eindringt und ihre Beziehungen prägt. Die Liebe zwischen Kostas und Defne, einem griechischen und einem türkischen Zyprioten, wird durch die gesellschaftlichen Spannungen und den Konflikt erschwert. Der Roman zeigt die Zerbrechlichkeit der Liebe im Angesicht von Gewalt und Verlust, aber auch ihre Kraft, Grenzen zu überwinden.

Die Geschichte verwebt die Vergangenheit und die Gegenwart und zeigt, wie Traumata über Generationen hinweg weitergegeben werden. Kostas Schweigen über seine Vergangenheit und Defnes Tod belasten die Beziehung zu seiner Tochter Ada. Der Feigenbaum, der die Zeiten des Glücks, des Krieges und des Verlustes miterlebt hat, wird zum Symbol für die unausgesprochenen Geschichten und Geheimnisse, die die Familie prägen.

Ada, die in London aufgewachsen ist, kennt die Geschichte ihrer Eltern und ihrer Heimat nur aus Erzählungen. Ihre Suche nach der Wahrheit über die Vergangenheit ihrer Familie ist gleichzeitig eine Reise zu ihren eigenen Wurzeln und ihrer Identität. Der Roman zeigt die Schwierigkeit, sich in einer Welt zurechtzufinden, die von Migration, kultureller Vielfalt und den Traumata vergangener Generationen geprägt ist.