Der Roman zeigt deutlich, wie stark vergangene Ereignisse die Gegenwart beeinflussen können. Die ungeklärte Mordnacht in Zimmer 622 wirft lange Schatten auf die Leben aller Beteiligten und prägt ihre Beziehungen und Entscheidungen. Dicker versteht es meisterhaft, die Spannung zwischen Vergangenheit und Gegenwart aufzubauen und den Leser in seinen Bann zu ziehen.

Ein besonderes Merkmal des Romans ist die Einbindung des Autors Joël Dicker als Figur in die Handlung. Diese Metaebene lässt die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen und verleiht der Geschichte eine zusätzliche Dimension. Der Leser wird selbst zum Detektiv und stellt die eigene Wahrnehmung der Ereignisse immer wieder infrage.

Hinter der spannungsgeladenen Fassade des Thrillers verbirgt sich eine zutiefst menschliche Geschichte über Liebe, Verlust und die Sehnsucht nach Wahrheit. Die Figuren im Roman sind komplexe Charaktere mit eigenen Prägungen, Motivationen und Geheimnissen, die sich im Laufe der Handlung enthüllen.