Die plötzliche Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit zwingt Martin, sein bisheriges Leben zu reflektieren und den Wert jedes einzelnen verbleibenden Moments neu zu bewerten. Der Roman erkundet eindrücklich die psychologische Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit und die damit verbundenen existenziellen Fragen.

Die besondere Konstellation einer späten Vaterschaft und der große Altersunterschied zu seiner Frau verleihen dem Roman eine zusätzliche Dimension. Schlink beleuchtet feinfühlig die Komplexität dieser ungewöhnlichen Familienkonstellation und die damit verbundenen Herausforderungen angesichts des bevorstehenden Abschieds.

Im Zentrum steht Martins Ringen um ein würdiges Erbe für seine Familie - nicht nur im materiellen, sondern vor allem im emotionalen und geistigen Sinne. Der Roman untersucht die tiefgreifende Frage, was wir unseren Liebsten wirklich hinterlassen können und wie wir auch über den Tod hinaus in ihrem Leben präsent bleiben.