Lassen wir uns darauf ein, wie das Kino mit anderen Kunstformen wie Fotografie, Malerei, Literatur, Theater, Musik und Architektur interagiert und von ihnen beeinflusst wird.

Zuerst müssen wir verstehen, was Kunst ist. Im Laufe der Zeit hat sich die Definition von Kunst von spezifischen Disziplinen wie Poesie und Astronomie auf ein breiteres Spektrum menschlicher Kreativität ausgeweitet.

Wenn wir die Künste auf einem Spektrum nach ihrem Grad der Abstraktion anordnen würden, würde das Kino eine breite Spanne abdecken, von seinen praktischen Anwendungen bis hin zu seiner Beziehung zur Musik. Anfangs diente es als Aufzeichnungsmedium für andere Künste, entwickelte aber schließlich seine eigenen einzigartigen Konventionen.

Das Kino teilt mit Romanen die Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, unterscheidet sich aber in der Art und Weise, wie es die Perspektive des Betrachters kontrolliert und visuelle Informationen direkt präsentiert. Das Theater hingegen hat den einzigartigen Vorteil der Live-Performance, was zu innovativen Theorien wie Brechts Verfremdungseffekt geführt hat. Die Art und Weise, wie die Musik die Zeit präzise kontrolliert, spiegelt sich im rhythmischen Schnitt des Films wider.

Die Erfindung der Fotografie befreite die Malerei von der Notwendigkeit, die Realität einfach nachzuahmen. Später inspirierten die beweglichen Perspektiven und Schnitttechniken des Kinos künstlerische Innovationen wie den Kubismus. Die Erfindung der Tonaufnahme hat die Musikproduktion und Kreativität vollständig verändert.

Im Wesentlichen kann die Beziehung des Kinos zu anderen Künsten durch seine Fähigkeit zu aufzeichnen versus darzustellen, seine fotografischen versus performativen Qualitäten und seinen Fokus auf Zeit versus Raum verstanden werden. Es besitzt jedoch auch einzigartige strukturelle Codes, die aus Schnitt und Kamerarbeit abgeleitet sind.

Künstlerische Erfahrungen können mit Konzepten wie Abstraktion, Diskursmodi, Determinanten wie Politik und Psychologie und der Idee von "Tropen" oder einzigartigen kreativen Verwendungen von künstlerischen Codes untersucht werden. Während die Massenproduktion von Kunst sie demokratisiert hat, hat sie auch zu einem Verlust ihrer Aura oder einzigartigen Präsenz geführt. Moderne Theorien betonen die Rolle des Beobachters bei der Interpretation und sogar Umgestaltung der Bedeutung von Kunst.

Das letztendliche Ziel hier ist es, das Kino im breiteren Kontext der Kunstgeschichte und -theorie zu verstehen. Es ist faszinierend zu sehen, wie ältere Kunstformen die Entwicklung des Kinos geprägt haben und wie das Kino wiederum diese Künste herausgefordert hat, sich neu zu erfinden. Diese Erkundung bietet eine konzeptionelle Grundlage für die Analyse der Beziehung zwischen Kino und anderen Kunstformen.