Der Roman erkundet die tiefe Liebe zwischen einem Vater und seiner Tochter, die durch Claires Verschwinden auf eine harte Probe gestellt wird. Nozias ist von Trauer und Schuldgefühlen geplagt, während er verzweifelt versucht, seine Tochter wiederzufinden. Gleichzeitig wird die bedingungslose Liebe der Dorfgemeinschaft zu Claire deutlich, die zusammenhält und alles in Bewegung setzt, um das Mädchen zu finden.

"Kein anderes Meer" wirft die Frage auf, wo Heimat ist und wie sehr der Ort, an dem man aufwächst, die eigene Identität prägt. Claires geplante Adoption stellt dies auf radikale Weise in Frage. Die Ungewissheit über ihren Verbleib lässt die Grenzen zwischen Claires Vergangenheit in Haiti und ihrer ungewissen Zukunft verschwimmen.

Die Suche nach Claire ist geprägt von der Hoffnung, das Mädchen lebend wiederzufinden, und der Verzweiflung, die sich angesichts des möglichen Verlustes breit macht. Der Roman zeigt auf einfühlsame Weise, wie die Bewohner von Ville Rose mit dieser emotionalen Zerrissenheit umgehen und wie sie trotz aller Widrigkeiten ihren Lebensmut bewahren.