Neujahr - Zusammenfassung

Juli Zeh zeichnet ein schonungsloses Bild einer modernen Familie, die trotz aller Bemühungen um ein aufgeklärtes und gleichberechtigtes Miteinander an den Ansprüchen und Erwartungen der heutigen Zeit zu zerbrechen droht. Henning fühlt sich überfordert von seiner Rolle als Ehemann, Vater und Ernährer. Die permanenten Anforderungen und sein unerfülltes Streben nach Perfektion lösen in ihm Angstzustände und Panikattacken aus.

Die Reise nach Lanzarote wird für Henning zu einer Reise in die eigene Vergangenheit. Durch die Konfrontation mit den Orten seiner Kindheit werden die verdrängten Erinnerungen an ein traumatisches Erlebnis wieder lebendig. Der Roman zeigt, wie stark die Vergangenheit unser gegenwärtiges Leben prägt, auch wenn wir versuchen, sie zu verdrängen.

Im Laufe des Romans wird deutlich, dass Hennings Krise nicht nur eine Midlife-Crisis ist, sondern eine tiefe Identitätskrise. Er hinterfragt seine Rollen in der Familie, im Beruf und in der Gesellschaft. Die Konfrontation mit seiner traumatischen Vergangenheit zwingt ihn dazu, sich seinen Ängsten zu stellen und sein Leben neu zu bewerten.