Siddharthas Reise ist geprägt von dem Wunsch, sein wahres Ich zu entdecken und zu verstehen. Er wendet sich von den Lehren der Brahmanen und selbst von Buddhas Worten ab, da er erkennt, dass wahre Erkenntnis nur durch eigene Erfahrung erlangt werden kann. Dieser innere Konflikt zwischen dem Streben nach spiritueller Erleuchtung und dem Wunsch nach eigenständigem Denken zieht sich durch den gesamten Roman.

Siddhartha durchlebt verschiedene Lebensabschnitte - vom Asketen über den erfolgreichen Händler bis hin zum demütigen Fährmann. Jede dieser Erfahrungen, ob positiv oder negativ, trägt zu seinem spirituellen Wachstum bei. Hesse verdeutlicht, dass sowohl Freude als auch Leid, Erfolg und Misserfolg, Liebe und Verlust untrennbar miteinander verbunden sind und uns auf unserem Lebensweg prägen.

Der Fluss, an dem Siddhartha einen Großteil seines Lebens verbringt, wird zum zentralen Symbol für den ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen. Siddharthas eigener Lebensweg, der von der jugendlichen Suche über die Jahre der Sinnesfreude bis hin zur Weisheit des Alters führt, spiegelt diesen Kreislauf wider und verdeutlicht die Verbundenheit aller Dinge.