Das Buch schildert eindrücklich die brutalen Bedingungen, unter denen die "Kaminfegerkinder" im 19. Jahrhundert arbeiten mussten. Verschleppt aus armen Verhältnissen, wurden sie von ihren "Meistern" wie Sklaven gehalten, misshandelt und ausgebeutet. Lisa Tetzner beschreibt diese Ungerechtigkeit mit großer Eindringlichkeit und macht auf die Schattenseiten der Industrialisierung aufmerksam.

Trotz der grausamen Lebensumstände finden die "schwarzen Brüder" in ihrer Not zusammenhalt und Freundschaft. Giorgio, der Protagonist der Geschichte, erfährt durch die anderen Jungen Trost, Unterstützung und lernt, füreinander einzustehen. Die Freundschaft wird zu einem wichtigen Anker in ihrem entbehrungsreichen Alltag und hilft ihnen, die schweren Zeiten zu überstehen.

"Die schwarzen Brüder" ist kein hoffnungsloses Buch. Immer wieder gibt es Lichtblicke und kleine Siege im Kampf gegen die Ungerechtigkeit. Die Jungen entwickeln Strategien, um sich gegen die Ausbeutung zu wehren und ihre Situation zu verbessern. Auch wenn nicht alle von ihnen die Strapazen überleben, bleibt die Botschaft der Hoffnung und des Widerstandes gegen Unterdrückung bestehen.