Süskind stellt den Geruchssinn als eine oft unterschätzte, aber äußerst wirkungsvolle Sinneswahrnehmung dar. Grenouilles übermenschlicher Geruchssinn ermöglicht es ihm, die Welt auf eine Weise wahrzunehmen, die anderen Menschen verborgen bleibt. Er erkennt die Schönheit und den Zauber einzelner Düfte und versteht es, diese gezielt einzusetzen, um Menschen zu manipulieren und seinen Willen aufzuzwingen.

Grenouilles Besessenheit mit dem perfekten Duft treibt ihn zu grausamen Morden. Süskind hinterfragt dabei, ob das Böse angeboren oder durch gesellschaftliche Umstände hervorgerufen wird. Grenouilles Kindheit in Armut und Elend sowie die Ablehnung, die ihm widerfährt, tragen maßgeblich zu seiner Entwicklung zu einem skrupellosen Mörder bei.

Grenouilles Suche nach dem perfekten Duft ist zugleich eine Suche nach seiner eigenen Identität. Da er selbst geruchlos ist, sehnt er sich danach, durch einen einzigartigen Duft Anerkennung und Liebe zu erfahren. Die Morde, die er begeht, sind Ausdruck seiner verzweifelten Sehnsucht nach Zugehörigkeit und dem Wunsch, von der Welt wahrgenommen zu werden.