"A Head Full of Ghosts – Ein Exorzismus" - Zusammenfassung

Tremblay spielt gekonnt mit der Wahrnehmung des Lesers und stellt die Frage, was real ist und was Einbildung. Ist Marjories Verhalten wirklich auf eine dämonische Präsenz zurückzuführen oder sind psychische Krankheit und familiäre Spannungen die wahren Übeltäter? Die Geschichte wird aus Merrys Sicht erzählt, die als Kind die Ereignisse miterlebte. Ihre Erinnerungen sind bruchstückhaft und subjektiv, was die Ungewissheit verstärkt und den Leser zwingt, selbst zu entscheiden, was er glaubt.

Die mediale Ausschlachtung von Marjories Leidensweg ist ein zentrales Thema. Die Fernsehshow "Possession" stellt die Familie in den Mittelpunkt einer sensationslüsternen Öffentlichkeit und verschwimmt die Grenzen zwischen Realität und Inszenierung. Die Frage nach der Ethik der Medien und ihrer Manipulationskraft wird aufgeworfen. Merry, die als Erwachsene in einem Blog über ihre Erlebnisse schreibt, wird selbst Teil dieser Dynamik.

Die Geschichte beleuchtet die komplexen Beziehungen innerhalb einer Familie, die mit einer extremen Situation konfrontiert wird. Die Eltern, hin- und hergerissen zwischen Liebe, Verzweiflung und Hilflosigkeit, treffen Entscheidungen mit weitreichenden Folgen. Insbesondere die Perspektive von Merry, die als jüngere Schwester im Schatten des Dramas steht, offenbart die tiefen Narben, die solche Ereignisse hinterlassen.